Bildung
Weil Glaube für uns „Reformierte“ ein Stück weit lernbar ist und Teil unseres Menschseins ist, bieten wir in unregelmässigen Abständen Möglichkeiten sich in ein Thema zu vertiefen.
1700 Jahre ökumenisches Konzil von Nicäa
Im Jahr 325 fand in Nicäa, in der heutigen Türkei, eine Zusammenkunft der Bischöfe aus der ganzen damals christlichen Welt statt, um sich auf die wichtigsten Grundlagen des christlichen Glaubens zu einigen. Eine Erwachsenenbildungsreihe nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, über unseren Glauben nachzudenken.
Als 312 Kaiser Konstantin die Schlacht an der Milvischen Brücke gewann, soll er dies auf eine Vision zurückgeführt haben, in der ihm versichert wurde, dass er im Zeichen des Kreuzes siegen werde. Obwohl sich Konstantin erst kurz vor seinem Tod taufen liess, gewann das Christentum an Einfluss im Römischen Reich und wurde 380 zur Staatsreligion erhoben.
Die Interessen des Kaisers
Bereits 325 berief der Kaiser ein Konzil (Zusammenkunft) ein, um die Einheit der Kirche zu festigen. Die Christen waren alles andere als eine Einheit. Es gab unterschiedliche Lehrmeinungen zu den Grundfragen des Glaubens.
Konstantin ging es letztlich nicht so sehr um die theologischen Fragen, vielmehr war es ihm wichtig, durch Einheit der Kirche die Einheit des gesamten Römischen Reiches zu festigen. Damit war auch seine Herrschaft gestärkt.
Themen des Konzils
Zwei Themen haben die Konzilsverhandlungen geprägt: Einerseits wollte man sich auf ein gemeinsames Osterfestdatum einigen und andererseits wurde über die Frage nach der Natur von Jesus und seiner Stellung zu Gott, dem Vater und dem Heiligen Geist, debattiert.
Ein einheitlicher Termin für das Osterfest wurde gefasst in Anlehnung an das jüdische Passafest, nämlich für den Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling.
Die Diskussion um die Frage wie die Göttlichkeit von Jesus Christus verstanden werden kann, dauerte mehrere Wochen. Schliesslich setzte sich die Vorstellung durch, dass der Gottessohn als Wesenseinheit mit dem einen Gott zu verstehen sei. Diese Einigung wurde im Bekenntnis von Nicäa formuliert und von fast allen anwesenden Bischöfen unterschrieben.
Das Bekenntnis für uns heute
Das sogenannte Nicänum - das gemeinsam beschlossene Glaubensbekenntnis - legte den Grundstein für das heutige Verständnis der Trinität. Es ist auch die Grundlage für das im Jahr 381 in Konstantinopel formulierte Glaubensbekenntnis, das heute noch verwendet wird und für das ökumenische Zusammenarbeiten wichtig geblieben ist.
Unter dem Titel «Wer’s glaubt, wird seelig» - laden wir gemeinsam mit der Mosaikkirche zu drei Abenden ein, an denen wir uns mit dem Bekenntnis und dem Bekennen unseres Glaubens auseinandersetzen.
Ort und Termine:
Dienstag 28. Oktober um 19.30 Uhr in der Mosaikkirche
Mittwoch 5. November um 19.30 Uhr im Chileträff
Donnerstag 13. November um 19.30 Uhr im Chileträff
Pfarrteam Barbara von Arburg und Andreas Goerlich
